12.08.2015
Aveiro
 
Um 9:00Uhr verlassen wir Leixoes und motoren gegen leichten Südwind nach Aveiro, wo wir um 14:30Uhr in der Bucht S. Jacinto auf 5m Wassertiefe bei Hochwasser den Anker werfen. Wir wassern sofort das Schlauchboot und machen uns auf den nicht ganz kurzen Weg in das “kleine Venedig Portugals”. Kurz davor werden wir dann allerdings erstmal  durch eine kleine Schleuse ausgebremst . Weil wir schon recht spät dran sind und an der Schleuse als Schleusenzeit alle 30min. steht, gehe ich zum Schleusenwärter, der vor Schreck hochfährt, als ich eintrete. Scheint nicht viel zu Schleusen zu geben hier. Auf meine Frage wie lange denn heute die Schleuse in Betrieb ist, versichert er mir 24Std. Betrieb. In Erinnerung an portugiesisch für Anfänger und Fortgeschrittene Teil I und II traue ich dem Braten nicht wirklich und frage noch zweimal nach, aber er bleibt dabei. Bevor wir dann in die Schleuse fahren, haben wir uns die Umgebung der Schleuse angeguckt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir das Boot zur Not auch in Teilen um die Schleuse tragen können.
Kaum haben wir die Schleuse passiert, kommt auch schon die erste gut motorisierte Gondoliere auf uns zu. Wir schließen uns den Gondeln an und schippern mit dem Schlauchi einmal komplett durch den Ort. Wir werden somit sofort zur neue Hauptattraktion. Drei Erwachsene und zwei superblonde Kinder im Schlauchboot. Max winkt allen zu, die er erwischen kann. Die Gondoleries schauen meist etwas sauer, aber einige grüßen auch freundlich mit Daumen hoch! In einem Seitenkanal finden wir dann sogar noch eine schräge Rampe, wo wir  das Schlauchboot hochziehen können und an einer Straßenlaterne fest schließen. Wir wandern noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir uns dann tatsächlich durch die Schleuse wieder auf den Weg zum Boot machen.
13.08.2015
Aveiro
 
Morgens fahren wir in den kleinen Ort direkt vor dem Ankerplatz. Auch hier versucht man die Touristen zu locken, die Promenade ist komplett neu und die Häuser schön fertig gemacht. Wir kaufen ein wenig ein und die Kinder finden einen Spielplatz. Nachmittags wollen wir noch zum Strand in dem Ortsteil neben der Hafeneinfahrt.Aber als wir loswollen, fängt es an zu regnen. Nachdem die Schauer durch ist, machen wir uns auf den Weg und landen am Strand an, weil es sonst keine Möglichkeit gibt an Land zu kommen. Netterweise hat irgendjemand einen Augbolzen in den Wellenbrecher gedreht, an dem wir das Schlauchboot wieder fest schließen können.
Wir stromern auch hier noch ein wenig durch den Ort. Max ist nach einer Kugel Schokoeis fällig für eine Vollsanierung. Die Rückfahrt zum Boot wird wie erwartet recht ungemütlich. Wir haben kaum vom Strand abgelegt, da platscht auch schon die erste Welle gegen den Bug, spritzt hoch und der Wind trägt das Wasser herein. Auf dem Fluß angekommen haben wir ordentlich Gegenströmung und müssen schnell auf Stufe gehen, sodass wir kalt und nass auf dem Boot ankommen. Brigitte und ich trinken einen Grog, ich nehme noch einen zweiten auf nüchtern Magen und bin 1Std. später im Bett!!
14.08.2015
Figuera de Foz
 
Am späten Nachmittag erreichen wir Figuera de Foz. Am nächsten Tag erkunden wir ein wenig die Stadt. Dann kommt der Anruf meiner Mutter mit schlechten Nachrichten gesundheitlicher Art. Es folgen in den nächsten Tagen reichlich Telefonate, ob und wie es weitergeht und ob ich die Reise sofort abrechen muß. Von der Stadt bekomme ich nicht mehr so richtig viel mit.
Gut, dass Oma und Opa da sind und sich mit um die Kinder kümmern können!
16.08.2015
Nazare
Als wir am späten Nachmittag in den Hafen einlaufen, werden wir sehr herzlich von einer deutschen Frau und einem in Deutschland lebenden Portugiesen empfangen und die erste Frage nach einem freundlichen “Hallo” ist:” Mögt Ihr gegrillte Sardinen? Ich habe die Reste vom Fest am Wochenende auf dem Grill und die sind fertig! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und die Sardinen schmecken echt sehr gut! Brot und Getränke bekommen wir auch noch dazu. Echt netter Empfang!!
Am nächsten Tag machen wir noch den Ort unsicher, aber es ist sehr voll, weil gerade Haupturlaubszeit in Portugal ist.
18.08.2015
Peniche
 
Von Nazare nach Peniche hat es endlich mal wieder richtig schönen Segelwind. Nur mit der Genua II rauschen wir mit zu 9,5 KN die Wellen herunter! Beim Anlegemanöver müssen wir ins Päckchen.. Der Skipper vom inneren Boot ist sehr nett und bittet uns, auf keinen Fall mit unserem Mast auf Höhe seines Masten zu kommen, weil die Besucherboote zu einer vorgelagerten Insel ohne Rücksicht am Steg vorbei fahren und unsere Boote so stark in deren Welle arbeiten, dass die Masten unter Umständen aneinander schlagen. Und so ist es dann auch wirklich, die Boote werden übelst durchgeschaukelt. Thomas von der ThatsLife beschwert sich auch bei der weiter vorne liegenden Wasserschutzpolizei, was aber ohne Erfolg bleibt. Zum Glück werden die Inseln nur über Tag angefahren, sodass die Nächte einigermaßen ruhig sind. Die Stadt ist ganz nett. Abends gehen wir mit Susanne und Thomas nochmal Essen, denn im nächsten Hafen werden sich unsere Wege dann wohl leider trennen.
Lina und Max gehen noch ein bisschen shoppen. Kleid und kurze Hosen stehen auf dem Programm.
20.08.2015
Oeiras
 
Als wir Peniche verlassen, liegt dicker Nebel über dem Wasser. Wir dieseln mit Radarunterstützung Richtung Süden. Es ist echt anstrengend im Nebel zu fahren und ein entgegenkommendes Segelboot sehen wir trotz Radar erst sehr spät in natura, als es uns auf Gegenkurs passiert. Dann klart es allerdings bald auf, und wir erreichen ohne weitere Probleme Oeiras, wo die ThatsLife schon auf uns wartet. Der Strand ist direkt neben dem Hafen und die Kids sind mit Oma, Opa und Susanne unterwegs. Ich fange schon an das Boot aufzuklarieren und verpacke mit Thomas Hilfe das Schlauchboot. 
Dann ist es soweit!
Wir müssen uns von Susanne und Thomas verabschieden. Ich könnte heulen, Susanne tut es auch.
Dann ziehen wir weiter Richtung Expomarina, wo wir das Boot verlassen werden und nach Deutschland zurück- fliegen. Die Nachrichten, die von meiner Mutter eintrudeln, sind nicht gut, sodass Alex und ich beschlossen haben, dass unsere Reise in Lissabon enden wird.